Kira Schulte-Siering

o.T. | 2025

34 mm schwarz-weiß Negativstreifen

Kira Schulte-Siering hat in ihrer künstlerischen Arbeit analoge Schwarz-Weiß-Negative zerschnitten und anschließend mit Häkelgarn wieder zusammengefügt. Auf den Fragmenten sind unscharfe, wirre Aufnahmen von Wolle und Garn in ihrem Arbeitszimmer zu sehen - Strukturen, die sich zwischen Ordnung und Chaos bewegen. Situationen, die kaum überschaubar sind. Durch das Zerschneiden und Zusammenhäkeln greift sie in den fotografischen Prozess ein: Das Medium Film, normalerweise Träger eines klaren, fixierten Bildes, wird aufgelöst und gleichzeitig neu verknüpft.

Die Häkelei dient nicht nur als verbindendes Element, sondern auch als Versuch, das Chaos auf den Bildern buchstäblich zu bändigen - den Faden wieder aufzunehmen und die Kontrolle über das Bild zurückzugewinnen.

So entsteht eine Installation, in der sich Fotografie und Handarbeit, Zufall und Struktur, Zerstörung und Reparatur begegnen. Die Grenzen zwischen Medium, Material und Motiv verschwimmen - und das vermeintlich Unkontrollierbare wird durch eine stille, wiederholende Geste gehalten.

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Kathrin Sonntag